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Unterschleißheim : Michael-Ende-Schule ohne Sonderwünsche

Michael-Ende-Schule

Auf 70 Millionen Euro summierten sich inzwischen die Kosten für den Neubau der Grundschule. 20 Millionen Euro sollen nun eingespart werden.

(Foto: Sonja Marzoner)

Die Stadt beugt sich dem Spardruck und macht Abstriche beim Neubau der Michael-Ende-Grundschule. Externe Nutzung fraglich.

Von Bernhard Lohr

"Back to the roots." Zurück zu den Wurzeln. Damit brachte am Montagabend Martin Reichart (Freie Bürgerschaft) nach längerer Debatte auf den Punkt, was sich soeben im Bauausschuss des Stadtrats abspielte. Die Stadt Unterschleißheim macht unter dem coronabedingten Spardruck bei ihrem größten Bauvorhaben deutliche Abstriche. Die Michael-Ende-Grundschule wird neu gebaut. Aber manche Sonderwünsche und auch Verbesserungen, die im Zuge der Planungen dazukamen und das Projekt am Ende auf bis über 70 Millionen Euro aufblähten, fallen wieder weg. Einer wenigstens fand daran gefallen: Reichart nannte das alles am Ende "wohltuend".

Passend zur Dimension des Vorhabens, das längst weit über einen reinen Schulbau hinausging, hatte die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen eine Großaufgabe zu bewältigen. Denn es galt, möglichst 23 Millionen Euro einzusparen und unter unterschiedlichen konzeptionellen Vorgaben Optionen zu benennen und zu bewerten. Die Präsentation im Ausschuss gab eine Ahnung davon. Die Mitarbeiter des Projektsteuerungsbüros warfen sehr viele Zahlen an die Wand. Es wurde abgewogen zwischen Vier- und Fünf-Cluster-Konzept. Wo sollen bestenfalls die Toiletten platziert werden? Was bringt es, eins oder gleich beide geplanten Stockwerke über der Sporthalle wegzulassen? Und was ist im Untergeschoss verzichtbar? Als am Ende die Grünen-Stadträte nachfragten, wie es mit den Einsparung hier und da aussehe, verwies die Verwaltung auf das 178 Seiten dicke Arbeitspapier. Da stehe es drin.

Die Schule ist sanierungsbedürftig. Das steht seit Jahren außer Frage. Aber im Lauf der Planungen kamen Überlegungen dazu, die Musikschule in dem Komplex zu integrieren, der gleich jenseits des Rathauses an der Raiffeisenstraße liegt. Auch eine Integration von Räumen der Blaskapelle sollte gelingen. Dafür sollte unter anderem mit den Aufbauten auf der Sporthalle Platz geschaffen werden. Martin Reichart kam das am Ende vor wie die allseits bekannte "Eier legende Wollmilchsau". Doch auch wenn gespart werden sollte, von der Lösung auch der Raumnot für die Musikschule und die Blaskapelle wollten sich keineswegs alle einfach so verabschieden.

Unterricht und nebenan spielt einer Schlagzeug

Die große Aufgabe der Planer bestand nun auch darin zu zeigen, ob die Räume für die Musikschule auch im Schulhaus direkt integriert werden könnten. Annegret Harms (SPD) forderte sogar klar heraus, aus pädagogischen Erwägungen nach vorne zu denken und die Musikschule direkt zu integrieren. Jürgen Radtke (Grüne) warnte davor, jetzt zu sparen mit dem Ergebnis, dann später an anderem Ort doch Räume für die "externen Nutzer" zu schaffen. Damit wäre niemandem geholfen. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) erinnerte bei der Gelegenheit einfach an die Notwendigkeit, bei dem Schulbauvorhaben zu sparen. Die Schule müsse erneuert werden. Und die Finanzierung müsse auf sicheren Füßen stehen, sagte er. Böck machte deutlich, dass auch die Zeit dränge. Er kündigte an, noch in der Stadtratssitzung Ende Juli Entscheidungen herbeiführen zu wollen. Der Stadtrat werde dann auch Zahlen zur erwarteten Finanzlage bis zum Jahr 2025 vorliegen haben. Bis dahin sei auch die Übergabe der Schule vorgesehen.

Die Schule ist weitgehend geplant, der Bau sollte bald beginnen. Nun muss ein Teil der Planung überarbeitet werden. Der Bauausschuss entschied schließlich, wie auch von der Verwaltung vorgeschlagen wurde, einstimmig schon mal über ein paar Eckpfeiler. So entfällt die Tiefgarage vollständig, Parkplätze werden oberirdisch geschaffen, ohne Freiflächen für die Schüler zu beschneiden. Nur zwingend notwendige Räume für die Technik entstehen unterirdisch. Die Sporthalle wird nicht mehr versenkt, sondern auf Fundamente ab Erdgeschoss errichtet. Darüber kommt nichts mehr. Die heikelste Frage muss der Stadtrat klären: So soll, abhängig von den Konzepten zur Pädagogik und zur Ganztagsbetreuung, geschaut werden, welche externen Nutzungen sich integrieren lassen. Dass das schwer wird, zeigte die Diskussion über Annegret Harms' Idee, Musikräume neben Klassenräume zu platzieren. Schließlich soll niemand beim Lernen gestört werden, wenn daneben der Schlagzeugraum ist.

Bei alldem geht es auch um Verbesserungen, die sich Lehrer, Eltern und Schüler seit langem wünschen. Ein Punkt ist die Aula, die als Raum schlauchartig angelegt ist. Es war im Gespräch, einen runden oder zumindest platzartigen Raum zu schaffen, in dem man besser zusammenkommen und kommunizieren kann. Christian Filo, derzeit kommissarischer Schulleiter, äußerte sein Bedauern darüber, dass das auch zurückgedreht werden soll. Bürgermeister Böck zeigte sich hart. Es werde Abstriche geben müssen.

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Source: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/unterschleissheim-michael-ende-schule-ohne-sonderwuensche-1.5350900

Posted by: dunnyourron.blogspot.com

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